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Besuch in Mai Sai im Dezember 2014 (mit Video)

Liebe Mitglieder und liebe Freunde des Vereins „ Goldkinder Mae Sai „

ich habe gerade meinen ersten Urlaub in diesem Jahr und möchte mir deshalb endlich die Zeit nehmen, von meinem letzten Besuch im Kinderprojekt Childlife in Nordthailand vom 3. bis 5.Dezember 2014 berichten.
Ende Juni werde ich erneut nach Mae Sai reisen und insgesamt 3 Wochen in Thailand bleiben.
Wenn jemand Freude, Zeit und Interesse hat, mich zu begleiten, wäre das natürlich wunderbar, denn ich werde , wie beim letzten Mal, wieder allein reisen.

Ganz wichtig ist es, die Impfaktion fortzusetzen, da die Kinder durch die bisherigen Impfungen ( neuerdings ja zusätzlich zum Tetanus- Polio- Diphtherie -Schutz auch den gegen Keuchhusten ) noch keinen vollständigen Schutz haben, da es einer Impfung mehr als sonst bedarf für die Grundimmunisierung.
Das Impfen war also ein grosses Thema bei meinem letzten Besuch, ich werde ein Video und ein paar Fotos als Anhang der Mail senden, damit Ihr einen kleinen Eindruck bekommt, was nicht wirklich in Worte zu fassen ist.

Besonders berührt hat mich, wie doch alles unter den simpelsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann, organisiert und dann auch „ durchgezogen „ wird.

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Dazu gehört, dass wirklich alle Impfausweise, die ich irgendwann im Laufe von über 10 Jahren mal für die Kinder angelegt habe, vollständig und gut sortiert aufbewahrt wurden. Das finde ich insofern enorm, da die Fluktuation im Projekt doch ziemlich gross ist.

Auch die Hilfe bei der Dokumentation finde ich erstaunlich, denn die Thailänder haben ja völlig andere Schriftzeichen, und können unsere lateinischen Buchstaben nicht wirklich lesen. Trotzdem wurden die Kreuze für die Impfungen immer in den richten Spalten gemacht, dabei halfen sogar ein paar der grösseren Kinder.

Auch die Vorbereitung der Spritzen ( Mischen von 2 verschiedenen Ampullen, Luft aus der Spritze entfernen,
Kanüle aufsetzen ) machte allen Beteiligten viel Spass und man ging vorsichtig vor, nachdem ich erklärt hatte, wie wertvoll ( ca 30 Euro für 0,5 ml ) der Inhalt der Spritze ist.
Alle zu impfenden Kinder warteten mehr oder wenig mutig oder ängstlich Liebe Mitglieder und liebe Freunde des Vereins „ Goldkinder Mae Sai „

ich habe gerade meinen ersten Urlaub in diesem Jahr und möchte mir deshalb endlich die Zeit nehmen, von meinem letzten Besuch im Kinderprojekt Childlife in Nordthailand vom 3. bis 5.Dezember 2014 berichten.
Ende Juni werde ich erneut nach Mae Sai reisen und insgesamt 3 Wochen in Thailand bleiben.
Wenn jemand Freude, Zeit und Interesse hat, mich zu begleiten, wäre das natürlich wunderbar, denn ich werde , wie beim letzten Mal, wieder allein reisen.

Ganz wichtig ist es, die Impfaktion fortzusetzen, da die Kinder durch die bisherigen Impfungen ( neuerdings ja zusätzlich zum Tetanus- Polio- Diphtherie -Schutz auch den gegen Keuchhusten ) noch keinen vollständigen Schutz haben, da es einer Impfung mehr als sonst bedarf für die Grundimmunisierung.

Das Impfen war also ein grosses Thema bei meinem letzten Besuch, ich werde ein Video und ein paar Fotos als Anhang der Mail senden, damit Ihr einen kleinen Eindruck bekommt, was nicht wirklich in Worte zu fassen ist.
Besonders berührt hat mich, wie doch alles unter den simpelsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann, organisiert und dann auch „ durchgezogen „ wird.

Dazu gehört, dass wirklich alle Impfausweise, die ich irgendwann im Laufe von über 10 Jahren mal für die Kinder

angelegt habe, vollständig und gut sortiert aufbewahrt wurden. Das finde ich insofern enorm, da die Fluktuation im Projekt doch ziemlich gross ist.
Auch die Hilfe bei der Dokumentation finde ich erstaunlich, denn die Thailänder haben ja völlig andere Schriftzeichen, und können unsere lateinischen Buchstaben nicht wirklich lesen. Trotzdem wurden die Kreuze für die Impfungen immer in den richten Spalten gemacht, dabei halfen sogar ein paar der grösseren Kinder.

Auch die Vorbereitung der Spritzen ( Mischen von 2 verschiedenen Ampullen, Luft aus der Spritze entfernen,

Kanüle aufsetzen ) machte allen Beteiligten viel Spass und man ging vorsichtig vor, nachdem ich erklärt hatte, wie wertvoll ( ca 30 Euro für 0,5 ml ) der Inhalt der Spritze ist.
Alle zu impfenden Kinder warteten mehr oder wenig mutig oder ängstlich , aber geduldig auf ihre Impfung.

Immer herrscht grosse Disziplin bei diesen Aktionen. Kein Vergleich zu der Situation in Deutschland, wenn man 20 Kinder zusammen ,auf eine Spritze wartend, erleben würde. Ich habe da ja meine Erfahrungen….einmal habe ich in meiner Praxis fast im Liegen unter der Untersuchungsliege ein „ wehrhaftes „ Kind geimpft, ein anderes Mädchen flüchtete mal um ihr Leben aus meiner Praxis, die Mutter war nicht schnell genug, sie auf dem Heimweg wieder einzufangen. Manchmal wurde ich auch angespuckt, verbal beschimpft sowieso…blöde Doktor Daugs….usw….naja, aber es gab natürlich auch viele liebe Kinder…

Insofern macht das Impfen in Thailand auch noch richtig Spass, dazu kommt natürlich die enorme Wichtigkeit.
Bei uns in Europa spielen die sogenannten Kinderkrankheiten ( wenn man mal von der aktuellen Masernepidemie absieht ) nicht mehr so die Rolle, in der sog. Dritten Welt fordern sie , wenn einmal irgendwo ausgebrochen, unzählige Todesopfer bei den umgeimpften Betroffenen.

Jedenfalls habe ich 20 Kinder erfolgreich impfen können, der Impfstoff hat nicht ganz gereicht, aber es waren nur 2 Kinder übrig. Für die nächste Aktion habe ich mir vorgenommen, vorher die Anzahl genau zu recherchieren, damit keine Lücken entstehen, aber auch kein wertvoller, mühsam nach Thailand beförderter Impfstoff , verfällt.

Apropos, ich hatte ganz vergessen, dass es ja diesmal beim Transport einen enormen Nervenkrieg bei mir gab.

Beim internationalen Flug nach Bangkok, schaffte mein Koffer das Umsteigen in Moskau nicht….ich selber erreichte ( wegen Verspätung meines Fliegers ) den Anschlussflug mit einem atemraubenden gefühlten Halbmarathon über den Sheremetjewo Flughafen ….

Bei der Ankunft in Bangkok wurde mir nach Abwicklung der entsprechenden Formalitäten versichert, dass der Koffer ( mit den gekühlten Impfstoffen ) mit dem nächsten Inlandflieger nach Krabi nachgeliefert wird.

Leider weit gefehlt…..es wurden insgesamt über 36 Stunden und ich musste mehrmals telefonisch nach meinem Koffer auf die Suche gehen. Recherchen bei Aeroflot ergaben dann, dass mir kein Schadensersatz für die eventuell verdorbenen Impfstoffe zusteht…keine Haftung für verderbliche Dinge oder Wertsachen im Reisegepäck …
Allerdings konnte ich über die Impfstoff- Firma dann klären, dass 72 Stunden Karenz möglich sind, wenn der Impfstoff über 4 Grad gelagert wird….Grosse Erleichterung meinerseits, das könnt ihr Euch sicher vorstellen .

Das gleiche passierte mir dann übrigens auf dem Inlandflug noch einmal…welch `ein Nervenkrieg !
Mit Hilfe von Ngaow bekam ich dann meinen Koffer nach 24 Stunden, die gekühlten Impfstoffe waren erneut etwas aufgewärmt worden….
Im Koffer waren natürlich auch viele schöne Sachspenden für die Kinder, die ich von Deutschland aus zunächst bis Ko Lanta und dann in den Norden Thailands mitgenommen habe. Der Aufwand war wie immer riesengross, aber ebenso gross war die Freude bei den Kindern.

Deshalb werde ich auch in Zukunft immer wieder diesen relativen Kraftakt gern betreiben. Ich habe übrigens schon wieder wunderbare Sachen für die Kinder auf meinem Boden deponiert, nachdem einige treue Vereinsmitglieder ( Danke an Christiane und Angela !) fleissig gesammelt haben. Ich hoffe immer noch, dass ich nicht allein nach Mae Sai fliegen muss, damit möglichst viel davon auf die Reise gehen kann.
Ausserdem konnte ich Ngaow 2.000 Euro Spenden übergeben, damit (und mit den 8.000 Euro vom Juli 2014) waren es im letzten Jahr ganz stolze 10.000 Euro 🙂

 

 

Was gab es ansonsten neben den berührenden menschlichen Begegnungen Neues und für Euch Wissenswertes im Projekt für mich zu erleben und zu entdecken ?

Der Reisanbau der Kinder auf den selbst bewirtschafteten Feldern hat bei der letzten Ernte sehr viel Ertrag gebracht. Ich sah überall auf dem Gelände grosse Reisberge zum Trocknen liegen und erfuhr von Ngaow, dass sie den Reis nach Bangkok zum Verkauf transportieren, da sie dort wesentlich mehr Geld dafür bekommen.

Wie viel Zentner verkauft werden, habe ich leider ( bei meinem grottenschlechten Zahlengedächtnis)vergessen .
Ich weiss nur, dass es eine beachtliche Menge war und eine grosse Steigerung, denn früher reichte der Reis ja nur zur Hälfte für den nicht unerheblichen Eigenbedarf. Die ca 50 Kinder essen immerhin 3 mal am Tag Reis…

Ausserdem gibt es eine neue Hühnerfarm, sehr grosszügig ( glückliche Hühner gewährleistend ) als Freiluftgehege gebaut. Auch ein paar Gänse konnte ich in einem anderen Gehege entdecken.
Sogar ein Pferd stand im Gelände herum und versetzte mich in sichtliches Erstaunen. Ich erfuhr dann, dass man es irgendwo allein herumirrend gefunden hatte.

Erfreut konnte ich feststellen, dass eine neue Küche und neue Duschräume für die Kinder im Bau waren.
Die bisherige Küche ist wirklich absolut unzureichend mit ca 10 qm und ganz primitiver Technik ( allerdings inzwischen mit selbst erzeugtem Biogas ) für das Kochen von 3 Mahlzeiten für ca 60 Personen gewesen.
Ich bin sehr gespannt auf die Fertigstellung , die ich beim nächsten Besuch sicher erleben darf.

Was die personelle Situation betrifft, hat sich leider die Lage nicht entspannt.
Es gibt einige „ Ehemalige „ vom Projekt, die inzwischen erwachsen sind und auch schon eigene Kinder haben, die unermüdlich im Einsatz sind.
So zB Gader, die inzwischen ihr 3. Kind bekam, was sie fast immer (inzwischen wiegt die Kleine mindestens 10 kg ) im Tuch auf dem Rücken herumträgt und dabei Unglaubliches für die ansonsten grosse Kinderschar leistet.

Ich habe wirklich noch nie eine so aktive, temperamentvolle, strahlende, aufmerksame, fleissige, dankbare, liebe junge Frau erlebt. Sie fiel mir schon vor ca 13 Jahren auf, als ich das erste Mal in Mae Sai war. Trotzdem sie auf einem Auge fast blind war, war sie damals schon als ca 10 -jährige so umsichtig und fleissig, dass ich sofort liebgewonnen hatte.
Als 18-jährige heiratete sie dann einen jungen Mann aus dem Projekt und das Paar zog sich für einige Jahre zurück, um eigene Reisfelder zu bewirtschaften. Seit knapp 2 Jahren sind beide nun zurückgekehrt nach Mae Sai und Gaden ist eine tragende Säule für die Goldkinder.

Ansonsten möchte ich noch Naper und Ploy erwähnen, die am Wochenende an der Uni in Chiang Rai Managment studieren, aber unter der Woche unverzichtbar sind für die Arbeit im Kinderprojekt. Ploy sitzt den ganzen Tag im Büro und erledigt die Buchführung und Öffentlichkeitsarbeit, Naper, die sehr gut englisch spricht, ist als Hüterin, Erzieherin, Lehrerin für die Kinder im Einsatz.,

Aber sie fungiert auch als zuverlässige Begleiterin und Ansprechpartnerin, wenn ich vor Ort bin und ich merke, dass Ngaow völlig überfordert bzw überlastet ist mit seinen Aufgaben als Leiter von Childlife….. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und das ohne Pause / Urlaub seit ca 16 Jahren.

Er und seine Frau Jane haben übrigens vor 19 Tagen ihr 3. Kind bekommen, was die Leitung von Childlife für Ngaow mit Sicherheit nicht leichter macht. Er ist natürlich sehr dankbar für jede Aufgabe, die er seinen zuverlässigen Mitarbeitern oder den grösseren Kinder und Jugendlichen im Projekt delegieren kann.

Liebe Freunde, die Ihr bis hier durchgehalten habt, meinen wieder mal ausschweifenden Bericht zu lesen.
Ihr könnt mir glauben, ich könnte noch stundenlang weiter schreiben . Die Eindrücke, die mein Besuch in Mae Sai bei mir hinterlässt, sind aber ohnehin nicht in Worte zu fassen, vor allem nicht in in so eine relative Kurzfassung….auch wenn Euch das ganz und gar nicht so vorkommt.
Wenn ich vor Ort bin, bin ich so vollgesogen von dem Leben dort und habe das Bedürfnis, alles im Detail weiterzugeben, damit möglichst viele Menschen etwas davon abbekommen…..ich denke ständig….hoffentlich nimmt meine „ Festplatte „ das noch auf, hoffentlich behalte ich das im Gedächtnis , hoffentlich kann ich es irgendwann, irgendwem weitergeben…..ansonsten habe ich nämlich das Gefühl , zu explodieren vor gestauten
Emotionen…..vielleicht kennt Ihr das Gefühl.

Ich wünsche Euch allen noch einen wunderschönen Frühling, viel Grund zur Freude in allen Bereichen des Lebens, allzeit positiven Energiefluss, körperliche und emotionale Gesundheit , Achtsamkeit auf Euch und auf alles, was Euch lieb und teuer ist , sowie Dankbarkeit für die Fülle, die das Leben ( besonders in Deutschland ) für uns bereit hält.

Bleibt mir gewogen und den Goldkindern treu, ich kann Euch zwar nicht versprechen, dass Ihr dafür in den Himmel kommt, aber ich versichere Euch, Eurer Beitrag ist etwas ganz Besonderes, denn die Goldkinder sind etwas ganz Besonderes….überzeugt Euch vor Ort selbst davon.
Liebe Grüsse,
Gudrun

  • 22. Mai 2015
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Steve - 22. Juli 2015

beeindruckend – der Impfkurier noch mal gut gegangen ..
ebenso kleine Landwirtschaft als regionale Ernährungsgrundlage ist sicher besser als
vom großen Markt abhängig zu sein .
Würde gerne mehr über das Projekt lesen!
Viele Grüße
S. B.

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